Hans Reimer - Es waren Fremde

Eine ganz besondere Freude ist es uns, dass zum wiederholten mal eine Tirolensie im Ottmanngut vorgestellt wird. In den letzten Jahren entstand sehr viel Literatur rund um Meran und Südtirol. Pfarrer Hans Reimer war mit seiner Leidenschaft für die Geschichte Merans und mit seiner akribischen Arbeit maßgeblich daran beteiligt. Wir freuen uns sehr ihn im Oktober bei uns zu begrüßen.

Von der „armseligen Kuhstadt“ zum Weltkurort: Merans Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert in Wort und Bild

Im Geburtsjahr des Kurortes Meran im Jahre 1836 genügte die vorhandene Infrastruktur höchstens, wie es hieß, „mäßigen Bedürfnissen“, erst die Schaffung eines „Fremdenverkehrs-Förderungs-Curcomitees“ im Jahre 1850, die Errichtung von Hotel- und Pensionsbauten, Promenaden und Kureinrichtungen in der Folgezeit sowie vor allem der Bau der 1881 eingeweihten Bozen-Meraner Bahn ließen Angehörige des europäischen Hoch- und Geldadels sowie das gehobene Bürgertum immer zahlreicher in die Stadt kommen, besonders seitdem sich die österreichische Kaiserin „Sissi“ mehrfach hier aufgehalten hatte. Mit alledem begann im 19. Jahrhundert der Aufstieg zum Weltkurort, der vor allem durch das Wirken und Können Fremder befördert wurde und zu einer Blütezeit der Stadt führte, von der Meran heute noch profitiert.

Hans H. Reimer, gebürtig aus Schleswig-Holstein, war von 1994 bis 2004 Pfarrer der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran und von 1996 bis 2016 Autor und Sprecher von fast 1.000 Rundfunkbeiträgen im Sender Rai Südtirol. Er hat sich durch zahlreiche Veröffentlichungen und die Sanierung des Meraner Evangelischen Friedhofs, für den er den Denkmalschutz durchsetzen konnte, als Kenner der Geschichte des Kurorts Meran profiliert.